Staat: Nigeria

Nigeria im Jahr 2050: 359 Millionen Einwohner

Abwanderung aus Nigeria zwischen 2020 bis 2050: 40.736.000 (35 bis 45 Mio. Nigerianer verlassen dauerhaft das Land - diese Zahl ist ein Ergebnis aus Schätzwerte welche sich auf eine bereits vorhandene Diaspora beziehen.

Zuwanderung nach Nigeria zwischen 2020 bis 2050: 18.104.000 (15 bis 25 Mio. internationale Zuwanderer)

Natürliche Bevölkerungsentwicklung von 2020 bis 2050: 381.690.000

Millionenstädte im Jahr 2050: 50   (Im Jahr 2020: 18)

Nigeria ist das mit Abstand bevölkerungsreichste Land Afrikas und kann weiterhin diese Position auch langfristig halten. Maßgeblich entwickelt sich die Bevölkerungszahl aufgrund einer sehr starken Migration - einerseits im inneren Städtewachstum (Landflucht)  - zum anderen durch Auswanderung aus Nigeria hinaus. 

Das große Land entwickelt sich sehr wahrscheinlich weiterhin auf zwei Ebenen rasant; mit sehr hohen Geburtenraten und beständiger Armut auf langfristiger Sicht, aber auch in einer starken Steigerung des Mittelstandes parallel. Dennoch bleibt zu erwarten, dass vom Jahr 2020 bis zum Jahr 2050 zwischen 35 und 55 Millionen Nigerianer ihr Land dauerhaft verlassen. Umgekehrt kommen 15 bis 20 Millionen ins Land hinein, was im Abgleich zur natürlichen Einwohnerentwicklung (Geburten/Sterberate) die Einwohnerzahl von 356 Millionen im Jahr 2050 beschreibt. Das sind deutlich weniger Menschen im Jahr 2050 als offizielle Prognosen für Nigeria erwarten.

Die hohe Abwanderungsrate bedeutet zwar künftig eine geringere Bevölkerungsgröße, kann aber das massive, natürliche Bevölkerungswachstum nicht merklich eindämmen; Nigeria zählt zu den Ländern mit den stärksten Städtewachstum der Welt - auch langfristig aufgrund der sehr hohen Geburtenraten und einer noch breiten, ländlichen Population. Zwei Städte ragen mit großen Abstand aus einer ganzen Reihe zahlreicher Millionestädte im Land heraus: Lagos und Abuja, zwei recht ungleiche Stadtgebilde mit nahezu extremen Zukunftsaussichten, - so wie überhaupt für das ganze Land. 

Während Lagos schon gegenwärtig (Stand 2020/21) wie auch zukünftig die größte Stadt Afrikas ist, wächst Abuja prozentual weltweit am schnellsten. Beide Megametropolen zählen im Jahr 2050 zusammen mit fast 80 Mio. Menschen mehr Einwohner wie heute ganz Frankreich. Auch wenn Nigeria mit 43 Millionen Auswanderer (von 2020 bis 2050) die weltweit drittgrößte Migrantengruppe eines Landes (Nach Indien und China) stellen wird, steigt die Einwohnerzahl weiterhin stark sodass künftig weltweit das Land an vierter Stelle der einwohnerreichsten Länder aufsteigt. (Nach Indien, China und den USA) Neben den beiden führenden Megastädten Lagos uns Abuja, wachsen in Nigeria weitere 48 Millionenstädte heran, die zentral zur Entstehung eines großen Mittelstandes beteiligt sind; im Jahr 2020 sind in Nigeria ca. 15% der Einwohner Teil der (neuen) Mittelschicht (32 Mio. Menschen) denen 70% in Armut und extremer Armut entgegenstehen. (148 Mio. Menschen)  Trotz vieler scharfer Gegensätze zieht Nigeria auch viele Zuwanderer an, da das in vielen Hinsichten stark expandierende Land breite Perspektiven in wirtschaftlicher sowie kultureller Hinsicht bietet; Lagos - künftig das "Manhattan Afrikas" sowie die am schnellsten wachsende Haupstadt der Welt, Abuja, bieten gewaltige Potentiale.

Im Jahr 2050 steigert sich der Anteil des Mittelstandes auf 35% der Gesamtbevölkerung. Das sind dann 123 Millionen Menschen die ein geregeltes Einkommen haben, Konsumieren und Reisen können und damit bis zu 70% des nationalen Einkommens auf sich konzentrieren werden. Weitere 35% sind "Auskommend" und leben in einem sehr bescheidenen Wohlstand in Grundversorgung. Die übrigen 30% (105 Millionen Menschen) leben auch noch im Jahr 2050 in teils extremer Armut.

Somit ist Nigeria eher im Mittelfeld einer positiven Entwicklung afrikanischer Länder zu sehen, auch weil das Land trotz seiner nachhaltigen, massiven Probleme zukünftig aufgrund seiner Größe ein global großes Interesse auf sich zieht; China und Indien werden noch vor Europa mit den größten Anteilen dieser Entwicklung teilhaben und auch jeweils viele Hundertausend Zuwanderer nach Nigeria versenden um dort die riesigen Städte ausbauen zu können und anschließend selbst dort zu siedeln. Internationale Zuwanderung erreicht Nigeria erwartungsgemäß vom eigenen Kontinent; mit 85% der Zuwanderer nach Nigeria stellen sie einen übermächtigen Anteil; viele afrikanische Länder bleiben zukünftig ärmer als Nigeria (Niger, Tschad, Mali) und migrieren zum größten Teil nach Lagos oder Abuja, jene Städte die auch international aufgrund ihres immensen Wirtschaftswachstums, zahlreiche Zuwanderer anziehen werden.

Nigeria ist und bleibt somit ein Land der Extreme, mit eines der höchsten Geburtenraten, dem stärksten Städtewachstum, wirtschaftliche Perspektiven, einem gewaltigen Migrationsaufkommen was dieses Land selbst z.B. bis Deutschland Zukunft gestaltet; mit 720.000 Nigerianern (zwischen 2020 und 2050) kommt der größte Anteil afrikanischer Zuwanderer nach Deutschland - von denen ca. 60% nicht als humanitäre Zuwanderung kommen werden, sondern als Teil des Mittelstandes.

Ausblick nach 2050: 

Aufgrund einer absehbaren Verschärfung in Ressourcenfragen wegen des dauerhaft starken Bevölkerungwachstums und gleichzeitiger Wirtschaftsexpansion, geraten in Nigeria die Gegensätze auf vielen Spannungsfeldern stärker gegeneinander - Klimawandel (Dürren im Norden, Hochwasser im Süden), ethnisch-religiöse Konflikte, und eine gewaltige Transformation zur Urbankultur sind Gründe das Land Massenweise zu verlassen; ein Leben in einer halbwegs gesicherten Existenz - z.B. in Europa, erscheint im Vergeich nigerianischer Realitäten, nahezu immer erstrebendswerter, oder in irgendeinem anderen Land dieser Welt. Nach dem Jahr 2050 wohnen schon über 55 Millionen Nigerianer außerhalb des Landes und bieten allein schon deshalb eine starke Grundlage zur Migration. Weiterhin entwickelt sich die Lage im Land ab 2050 sicherlich nicht komplett zum Positiven. Die riesige Bevölkerungszahl reguliert sich aufgrund zuvor genannter Gegebenheiten noch stärker durch Migration, sodass noch mehr Menschen auswandern und die Einwohnerzahl Nigerias bis 2060 dennoch auf 387 Millionen steigt. Das bedeutet eine Anzahl von Auswanderer von rund 30 Millionen zwischen den Jahren 2050 und 2060 - was 10% der Bevölkerung sind. (nur 10 Mio. Zuwanderer kommen im selben Zeitraum nach Nigeria, was ein Netto-Wanderungsverlust von rund 20 Millionen Menschen zwischen 2050 und 2060 ausmacht). Klima, Ressourcen und Wirtschaftsnot steigern die Migration speziell in dieser Zeit auf einen historischen Höhepunkt. (Schätzwerte von M.d.Z)