Staat: Burkina Faso

Burkina Faso im Jahr 2050: 38.715.000 (38,7 Millionen)

(Burkina Faso ohne Migration/Zero Migration Szenario von 2020 bis zum Jahr 2050: 43.204.000)

Abwanderung aus Burkina Faso zwischen den Jahren 2020 und 2050: 7.430.000

Zuwanderung nach Burkina Faso zwischen den Jahren 2020 und 2050: 2.941.000

Die Einwohnerzahl von Burkina Faso ist eine der am stärksten wachsende der Welt; mit + 90% zwischen 2020 und 2050 jedoch recht ausgebremst wegen einer hohen Migrationsrate von 7,4 Millionen Auswanderer. Der Trend einer teils Klimabedingten Auswanderungswelle ab ca. 2045, setzt sich über die 2050'er Jahre verstärkt fort, sodass die Bevölkerungszahl - entgegen der dann immernoch hohen Geburtenrate langsamer steigen wird.

Das Land wird auch in fernerer Zukunft nur maximal drei Millionenstädte vorweisen, da eine sehr schnell voranschreitende Urbanisierung einerseits in die Fläche auf viele Klein und Mittelstädte sich verteilt, anderseits zentral die Hauptstadt Ouagadougou - mit Abstand - den größten Anteil des Städtewachstums auf sich konzentriert; schon im Jahr 2020 mit über drei Millionen Einwohner im Anteil an der Gesamtbevölkerung mit 15%, steigt dieser Wert bis 2050 auf 21%. Lediglich der zweitgrößten Stadt Bobo Dioulasso gelingt es sich aus dem Schatten der großen Hauptstadt zu erheben und wächst langfristig von 1,2 Mio. (2020) auf 3,7 Mio. (2050). Weiterhin erreicht die "Provinzmetropole" Koudougou, etwa im Jahr 2046 die Millionengrenze.

Urbane Bevölkerung über 20.000 Einwohner im Jahr 2020: 6.831.000 // Jahr 2050: 24.454.000 (+ 258%)

Ländliche Bevölkerung unter 20.000 Einw./Stadt im Jahr 2020: 14.843.000 // Jahr 2050: 15.256.000 (+ 2,8%)

Burkina Faso wird zukünftig noch viel mehr von Migration ins Ausland geprägt. Mit rund 7,4 Millionen Burkiner, verlassen zwischen 2020 und 2050 sehr viele Menschen ihr Land dauerhaft (Schätzwert von M. d. Z.) Die meisten von ihnen ziehen in ein Nachbarland, oder weiter entfernte afrikanische Staaten. Absehbar bleibt wohl die traditionell beliebte Route nach Süden, in die wirtschaftlich besser prosperierenden Staaten Cote d'ivoire und Ghana. Auch Benin und Togo sowie die Metropolen Nigerias ziehen jeweils Hundertausende Burkiner an.

Insgesamt verlassen 4,2 Millionen Menschen Burkina Faso in andere afrikanische Staaten, umgekehrt immigrieren 1.3 Millionen vom selben Kontinent hinein, hauptsächlich in die beiden Metropolen Ouaga und Bobo.

Nach Europa gelangen langfristig 400.000 Burkiner, davon 100.000 nach Frankreich, weitere 100.000 nach Spanien, 60.000 nach Deutschland und 40.000 nach Großbritannien. Es bleibt wahrscheinlich dass bis zu 50% als humanitäre Zuwanderung zwischen 2020 und 2050 Europa erreichen werden, während auf der anderen Seite Zuwanderer aus den neuen burkinischen Mittelschichten als qualifizierte Arbeitskräfte regulär nach Europa immigrieren. 

Auch die USA (120.000 Zuwanderer aus B.F.) Australien (20.000 Zuwanderer) Kanada (25.000 Zuwanderer) Lateinamerika (60.000) die arabischen Länder (300.000 Zuwanderer) sowie Indien (5.000 Zuwanderer) China (3.000) und die übrige Welt (200.000) erfahren ihren Anteil aus Burkina Faso zwischen 2020 und 2050, dessen Bevölkerung sich immer mobiler den afrikanischen Megatrend zur Migration in die ganze Welt anschließen.

Zuwanderung von außerhalb Afrikas nach Burkina Faso bleibt wohl auch in Zukunft eher geringfügig; aus Indien werden die meisten stammen (10.000 bis 2050) sowie aus China (8.000 bis 2050) und arabische Einwanderer (Sudan, Algerien, Marokko). Europäer - meist Franzosen ca. 1.000 Personen. 

Ohne Migration würde Burkina Faso bis 2050 eine Einwohnerzahl von 43,2 Millionen zählen. (Zero-Migration Variante)

Das Land bleibt aufgrund seiner Lage in der Sahelzone in einer klima-kritischen Situation; mit Temperaturen um 50°C teils noch höher, steht das Land vor einem Maximum. Um 2050 dürften in Ouagadougou manchmal die 60 Grad Marke erreicht werden. Ein effizientes Bewässerungssystem ist absehbar, da sich schon heute in Burkina Faso viele Projekte zur Wasserversorgung realisiert haben. Aber eine fast verdoppelte Einwohnerzahl, ein vielfacher Konsum durch den erzielten Wohlstand, sowie eine massive Urbanisierung senken die Erwartung im Land auf schnellen Wohlstand und weitestgehende Armutsbekämpfung. Heute leben zwar bis zu 10% Bevölkerung in Wohlstand, jedoch bis ins ferne Jahr 2050 maximal das dreifache, bis zu 33% (einen Drittel der Gesamtbevölkerung) was dann 12,7 Mio. Menschen der Mittelschicht in Burkina Faso der Zukunft bedeuten würde; weitere 13 Mio. währen auskömmlich (arm, aber minimal versorgt) ein letztes Drittel jedoch sehr Arm (Armut bis extreme Armut). Ein Grund sind zukünftige Klimaverhältnisse (extreme Hitze), Ressourcenkonflikte und die sehr schnell wachsende Bevölkerung. 

Somit bleiben die Entwicklungen in Burkina Faso weiterhin plural: Neue Mittelschichten entstehen und bauen ihre Strukturen aus, andere (neue) Wohlstandsbürger verlassen das Land um woanders besser ihren Lebensstandard zu pflegen. Viele kehren in die Heimat zurück. 

Wie in nahezu jedem afrikanischen Land nehmen Armut und Wohlstand zukünftig beiderseits zu.

Ausblick nach 2050: Das Land leidet zukünftig stark am Klimawandel aufgrund steigender Hitze, Dürren und anschleßend starke Überschwemmungen. Es ist zu erwarten dass Burkina Faso auch nach 2050 weiterhin leicht wächst, da die Fertilität um 2050 mit 2,5 Kindern je Frau, sowie bis dahin noch sehr junge Bevölkerung einen starken Geburtenüberschuss generiert. Jedoch steigt auch die Abwanderung: zwischen 2050 und 2060 verlassen jährlich ca. 570.000 Menschen das Land und nach 2060 werden es trotz weitaus besserer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen viel mehr Menschen sein die Burkina Faso verlassen. Der Klimawandel (vor allem die extreme Hitze) erschwert zunehmend das Leben für so viele Menschen die es aufgrund des natürlichen Bevölkerungswachstums geben würde. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich das langfristig weniger Menschen in Burkina Faso leben werden als gegenwärtig von offiziellen Stellen prognostiziert.

Wobei im Zuge des Klimawandels die Sahel Region sogar mehr Niederschlag erwarten kann und extreme Dürren langfristig weniger zu erwarten sind, bleibt dieser Effekt nur begrenzt auf eine Stabilisierung der Migration hinaus aus Burkina Faso. Der schnelle Wechsel von Starkregen und kürzeren Dürrephasen (bei +60 Grad) stellt das Land vor gewaltigen Herausforderungen.