Staat: Argentinien

Argentinien kann trotz der schwierigen Wirtschaftslage seine Einwohnerzahl stetig steigern und wieder als Einwanderungsland eine globale Position zurück gewinnen.

Argentinien im Jahr 2050: 51,3 Millionen Einwohner.

Zuwanderung zwischen 2020 und 2050: 7.172.000. (internationale Zuwanderung zwischen 5,5 bis 8,5 Mio.)

Abwanderung zwischen 2020 und 2050: 3.578.000. (3 Mio. bis 4, 0 Mio. Argentinier verlassen dauerhaft das Land)

Natürliche Bevölkerungsentwicklung von 2020 bis 2050: 47.717.000 Mio. (Einwohnerzahl ohne Migration)

Die Potentiale des großen Flächenlandes Argentinien mit zugleich einer starken Urbankultur, sowie einer liberalen Migrationspolitik ermöglichen eine stärkere Prognose weit über die Steigerungen einer natürlichen Bevölkerungsentwicklung  hinaus. Wegen stark steigender Migration weltweit, stellt auch Argentinien eine Raumperspektive da, ob innerhalb der Großmetropole Buenos Aires oder in den zahlreichen Städten auf weiter Fläche im ganzen Land.

Sehr wesentlich ist die dominante Stellung der Megastadt Buenos Aires, mit einer nahezu eigenen internationalen Dynamik in weiten Teilen unhabhängig vom übrigen Argentinien, zieht diese Metropole 50% der internationalen Migration nach Argentinien an. 

Mit 36% (Stand 2020) leben schon gegenwärtig über ein Drittel aller Argentinier in der Hauptstadt, was sich bis ins Jahr 2050 mit 35% allerdings nicht weiter steigert; die Zuwanderung konzentriert sich zwar weiterhin im Schwerpunkt auf die Primastadt, verteilt sich zukünftig aber stärker und mehr auf das übrige Land mit seinen erheblichen Entwicklungspotentialen. Einheimische Bewohner könnten zukünftig eher zu den Provinzhauptstädten tendieren, und bilden eine beachtliche innere Migrationsgruppe aus dem Metropolen hinaus in die Provinz, meist als Alterwohnsitz betreffend.

Wie in vielen Ländern, bilden auch in Argentinien größere Migrationsgruppen von Außerhalb einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung der Bevölkerung. Den größten Anteil (von den Jahren 2020 bis 2050) stellen Zuwanderer aus anderen lateinamerikanischen Ländern mit ca. 3,8 Mio. Weiterhin kommen auch aus China (330.000), Indien (200.000) oder Afrika südlich der Sahara mit 1,5 Mio. Zuwanderer langfristig relativ neue Gruppen aus anderen Teilen der Welt nach Argentinien. 

Wie in vielen Ländern steigt auch in Argentinien das Durchschnittsalter der Bevölkerung; die Menschen leben länger und bekommen weniger Kinder. Auch in Argentinien ist zu erwarten, dass bis zum Jahr 2030 die Geburtenraten auf 1,3 Kinder je Frau fallen und auf diesen Niveau stagniert. Mittelfristig bis ins Jahr 2050 bleibt absehbar, dass viele systemrelvante Berufe weiterhin recht personalintensiv bleiben (Gesundheit, Pflege). Entwicklungen der Automation schreiten zwar schnell voran, können aber eine gesellschaftliche Entwicklung nicht merklich in ihrer Mobilität beeinflussen; allein aus Gründen des Klimawandels können bis zu zwei Millionen Migraten nach Argentinien kommen. Weiterhin sind viele zukünftige Zuwanderer z.B. aus Indien oder Subsahara-Afrika aus der Mittelschicht mit entsprechenden Mitteln zur Existenzgründung. Humanitäre Migration bleibt dennoch ein ansehnlicher Anteil - gegenwärtig aus Südamerika, morgen aus Afrika.

Nach dem Jahr 2050 setzt sich der Migrations-Prozess sogar stärker fort, da besonders in diese Zeit eine Verschärfung in den bevölkerungsreichsten Weltregionen (Südasien, Afrika) zu erwarten ist (Hitze, Dürren, Ressourcenkonflikte, Kriege). Somit ist Argentinien in ferner Zukunft eher ein Klima-Gewinner und zieht entsprechend Menschen aus anderen Weltregionen an.